KVI-Sitzung 2018





Wiesbadener Kurier:

Von Gerhard Dubinyi

IDSTEIN - Bunt, fast professionell geschmückt, bot sich die ausverkaufte Idsteiner Stadthalle den närrischen Besuchern am Samstag dar. Mit Sitzungspräsident Jens Rosam an der Spitze marschierten die Akteure bei der Kappensitzung des Karnevalsverein Idstein (KVI) ein. Dann legten sie los, die Guggemusiker der „Meenzer Rhoigeister“ und brachten die Halle zum Beben. Hübsche Tänzerinnen aus der Nachbarschaft, die Showtanzgruppe des Taunussteiner Carneval Vereins „Die Gockel“, begeisterten mit ihrem Auftritt. Dieser war von einer Choreografie mit zahlreichen Aerobic- und Showtanzschritten sowie tollen Hebefiguren geprägt. Die Mädchen der Hexenturmgarde des Veranstalters tanzten sich ebenfalls schnell in die Herzen der Gäste. Es ist eine junge Garde, die schon heute begeistern kann.

Ob geliebt oder gefürchtet, der Protokoller von Idstein, Stadtrat Karl-Wilhelm Höhn, erinnerte an so manche Ereignisse in und um Idstein herum. Nachdem sich auch Jutta Schmidt als Hexe „Aurelia“ eingemischt hatte, wurde aus einem sachlichen Protokoll ein witziges und spitzfindiges Zwiegespräch. Schlimm fanden sie den Umzug der Post und auch, dass es kein „Fleischhacker-Geschäft“, dafür an jeder Ecke Backwaren gibt. Fragte doch da die Hexe: „Bekommt dann Idstein den Titel ‚aufbackbare Stadt‘?“. Beim Aufmischen von Lokalkolorit blieb auch Aldi nicht außen vor. Habe doch Idstein als Premium-Standort einen Nobel-Aldi bekommen.

„Rentner“ wundert sich über seinen neuen Chef

Ihre Klage über das Sprachrohr zur Welt, den „investigativen Journalismus, der übrig gebliebenen Idsteiner Zeitung“, betraf vor allem das Fehlen von Vorankündigungen. Sie erinnerten natürlich auch an gewisse Fehler. Aus den Ortschaften war unter anderem zu ihnen gedrungen, dass Eschenhahn sein 900-jähriges Bestehen gefeiert hat. Da meinte die Hexe, sie habe davon nix mitgekriegt und fragte: „Fordern die jetzt schon 900 Jahre Umgehung?“

Locker auf der Bühne rocken war bei der Showtanzgruppe „Step by Step“ des TuS Beuerbach angesagt. Die Gesangsgruppe „Die Ochsenbachraben“ des Carnevalvereins Narrenlust Waldstraße brachte die närrische Gesellschaft mit Stimmungs- und Fastnachtsliedern so richtig in Schwung.

Aufgetreten ist Ralf Hindel als verheirateter Junggeselle. Er versuchte zu erläutern, wie er sich das als Junggeselle in der Ehe vorgestellt hat. Das Gegenteil war dann der gebeutelte Rentner. Hier informierte der KVI-Vorsitzende Klaus Schulz über seinen holprigen Weg vom Arbeitnehmer zum Rentner. Dass dann seine Frau sein neuer Chef wurde, damit hatte er nicht gerechnet. Mitwippen, -summen, -singen oder -lachen war angesagt, als die „Männer-WG“ der Diltheyschule für gute Laune sorgte.

Mit ihrer Persiflage auf Lehrer erzählten Jutta Schmidt, Gaby Rosch und Michy Hill, was Schüler so drauf haben, und sprachen dabei hintergründig auch Idsteiner Verhältnisse an. Mit Monika Kasteleiner aus Lindenholzhausen mischte eine in die Jahre gekommene Gardetänzerin mit kecken Sprüchen das Publikum auf. Zahlreiche Tanzdarbietungen sorgten für echte Augenweiden, so auch das Männerballett die Wörsdorfer „Dunkerboys“ mit ihrer Show. Zum Abschluss läutete Jürgen Finkenauer, der Ex-Kapitän der Mainzer Hofsänger, mit Gesangsdarbietungen das Finale ein.